Wenn ein Kapuziner Geschichten schreibt, dann hat er auch etwas zu erzählen. Wenn Hanspeter Betschart, ehemaliger Stadtpfarrer in Olten und seit 2015 Guardian des Klosters Wesemlin in Luzern in die Tasten greift, dann wird es heiter und fröhlich. Humorvolle Anekdoten aus seinem Leben.
Hanspeter Betschart
Domspatzen und Säulenheilige
146 Seiten, Gebunden, 11 × 17,5 cm,
Perlen-Reihe, 2015
«Stromateís» nannte die hellenistische Antike eine Schrift vermischten Inhalts, nach der Buntheit einer Decke, lateinisch «Miscellánea», heute ein «Patchwork». Ein bunter Flickenteppich ist das vorliegende Büchlein mit Erinnerungen aus dem Leben eines Kapuziners, der Alte Sprachen lehrt und als Pfarrer wirkt. Nun ist Latein und Griechisch nicht jedermanns Sache. Und bei Religion und Kirche gehen viele lieber auf Distanz.
Hanspeter Betschart hält sich an zwei Kernsätze der Bergpredigt Jesu: «Der himmlische Vater lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.» Und: «Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!» (Matthäus-Evangelium 5,45 und 7,1)
«Das Haus Gottes hat ein breites Dach. Fromme Domspatzen haben darin ebenso Platz wie viele andere bunte Lebewesen. Hinter den dicken Säulen der Oltner St.-Martins-Kirche kann ich viele von vorn gar nicht sehen. Sie sind für mich ‹Säulenheilige›, vielleicht tatsächlich da, vielleicht aus unterschiedlichsten Gründen kirchenfern, aber auf jeden Fall ‹Mitmenschen guten Willens› (Lukas-Evangelium 2,14). Der kleine Flickenteppich will Säulenheilige und Domspatzen ein wenig zum Schmunzeln bringen.»