Désirée Scheidegger legt mit Die Fragmentsammlerin ihren ersten Roman vor. Darin schreibt die Berner Autorin über die Suche nach Identität und die Begegnung mit neuen Welten. Mit ihrem Erstling Aaregeflüster wurde sie 2017 für den Kurt Kurt-Marti-Preis nominiert.
Eine junge Frau ergreift vor ihrem Blind- Date im Kunstmuseum die Flucht. Ein Chorsänger steht mit seiner Plastikpistole unbeholfen auf der Bühne rum. Eine rebellische grüne Teenager-Flasche wird durch eine neue Aufgabe ganz zahm. Der Transport einer merkwürdigen weissen Kugel wird zwei Spinnen zum Verhängnis. Ein Junge ist enttäuscht, als er einem ausgestopften Löwen begegnet …
Die Fragmentsammlerin fängt Geschichten von Kindern im Asylzentrum ein und verflicht gleichzeitig in ihrem eigenen Leben Träume, Reales und Surreales. So unterschiedlich die teilweise skurrilen Protagonisten in den Erzählsträngen auch sein mögen, so eint sie dennoch eine Gemeinsamkeit.
Der Roman zeigt Ausschnitte aus einem Leben. Aus vielen Leben. Es geht gleichzeitig um das Ankommen in einer fremden Welt und das Ankommen bei sich selbst. Um den Moment, in dem alles wieder neu anfängt und doch weiterfliesst.
Désirée Scheidegger, geboren 1989 in Bern, arbeitet als Lehrerin auf der Primarstufe und im Asylzentrum mit Schwerpunkt Deutsch als Zweit- und Fremdsprache.
Bei Knapp sind erschienen: Aaregeflüster – fliessende Geschichten (2017) und Gelafer (2019).